Mittwoch, 2. Mai 2007

Internationale Greifenburg Open 2007NC Klasse – Bericht

Es folgt der Bericht 2er NC Klasse Piloten die erfolgreich Ihren ersten Wettkampfeinsatz überlebt haben. Die erzählte Geschichte ist rein subjektiv und beruht teilweise auf wahren Begebenheiten.Die Namen der Personen sind frei erfunden um die Identität der Protagonisten zu schützen.


Um uns in Ruhe und ohne Stress auf den ersten Wettkampftag einzustellen sind wir, Julia, Smörti, Christoph und ich schon am Freitag den 27.04. in Richtung Greifenburg aufgebrochen.




Knasti hat am Freitag noch schnell einen Nobelhobel um € 200,- (Mitsubishi Colt) bei dem Gebrauchtwagenhändler seines Vertrauens erstanden um rechtzeitig am Samstag in der Früh vor Ort zu sein.





Die Kucherin ist leider aufgrund einer häufigen Alterserscheinung ausgefallen. Nachdem er nun bereits einige unplanmäßige Landungen und Retterabgänge hinter sich hatte, erwischte es ihn auf hinterhältigste Weise beim Schirm zusammenlegen. Beim unsachgemäßen Bücken (beim Schirm zusammenlegen) bekam er ein Dankesschreiben seiner Bandscheibe. Gute Besserung auf diesem Wege und wir hoffen alle dass Du das nächstes mal schon wieder dabei bist.

Gemäß den Empfehlungen von Hr. Stieglair (dem Vati unserer Baby’s) hielten wir uns fast exakt an die 2 Bier am Vorabend eines, wie wir übrigens noch nicht ahnen konnten, Mörderdreiecks (mehr dazu später). Nach einer mehr oder weniger erholsamen Nacht war es dann soweit. Tagwache 7:00!

Tag 1, 28.04.2007

Erstes „Vorbriefing“ (hot nix mit da Post zum tuan!) im Fliegercamp um 8:00.

Wetter schaut guat aus, die Kecksperten murmelten etwas von Hammertag. Auffahrt zum Startplatz um 9:00. Bruno hat für uns Newcomer eigens einen Bus organisiert.




A bissl überladen mit einer Frau am Steuer wagten wir uns auf die Auffahrt. Das durch die Auffahrt schon etwas geschwächte Nervenkostüm brach nach der Bekanntgabe der Aufgabe vollends zusammen.

Das erste richtige Briefing folgte! Abgelenkt durch die Programmierung unserer elektronischen Wegbereiter realisierten wir erst nach einiger Zeit das volle Ausmaß der Katastrophe. 140 KM TASK! San de teppat?!??! Der erste Wettkampf der NC Klasse und das erklärte Ziel war anscheinend die Vernichtung der Selbigen. Selbst den gut vorbereiteten und vor allem spitzenmäßig ausgerüsteten Hr. Scheer (anscheinend gesponsert von Gallus?!)







schlief kurzweilig das Gesicht ein.

Nachdem nun Jeder von uns endlich die Wegpunkte korrekt im GPS hatte, ließen wir uns noch etwas Zeit mit den Startvorbereitungen und beobachteten die wirklich „Guatn“ beim Starten.






Mehr oder weniger hoch motiviert suchten wir uns dann ein Platzerl für unsere Schirme. Strategisch ungünstig in einem Loch mit ständigem Seitenwind und an Haufn Olmgedachs gingen wir frisch ans Werk. Mit etwas Glück sind wir auch da wieder rausgekommen.

Jetzt ging es an’s Höhe machen und immer schön dem Pfeil nachfliegen, die fliegenden Hindernisse im Auge behalten und ja das Pulk nicht aus den Augen verlieren. Letzteres hatte sich allerdings relativ schnell erledigt, da sich die Kollegen über alle Berge verzogen hatten bevor wir überhaupt wussten was Sache war.



Nun gut, uns blieb immerhin noch der Pfeil am Display dem wir unsere Aufmerksamkeit schenken konnten. Einer unserer „Feinde“, Moses (der das Meer teilte; übrigens ah a olta EDVler) navigierte streng nach Bits und Bytes und ließ die Landschaft Landschaft sein. Wer braucht schon a Panorama wenn er ein Compeo hat?! (Anmerkung der Redaktion: Alkoholfreies Bier, wurscht ob Clausthaler oder Weizen gehört zu den 7 Todsünden, des miastes eigentli wissen als zuagrasta Vorarlberger, odr!?)

Die ersten Wendepunkte stellten noch kein so großes Problem dar, knifflig wurde es dann wie üblich ab dem Mölltal. Da olte Wirtshaustester Hr. Scheer schaffte es diesmal leider nicht bis zu seinem Stammwirtshaus und musste ein paar Kilometer davor die Segel streichen.



Für alle die genau wissen wollen wo ihn Muttererde wieder hatte, die können sich das im XC Contest anschaun.


Da Knastinger auch spitzenmäßig ausgerüstet musste Temperaturbedingt oder war es das GPS?! bereits ab Lienz seinen Plan ändern und machte sich Richtung Paratech Freibierstand auf den Weg.


Als letzter Überlebender der Lavanttaler Gleitschirmkampftruppe ruhten nun alle Hoffnungen auf Miran – „Mädchen Kreuzer“ (Anmerkung der Redaktion, Herr Scheer bestand auf dieser Frechheit). Miran: Da ich all diese Informationen zu diesem Zeitpunkt noch nicht hatte war der Druck nicht allzu groß. Außerdem hatte ich gerade andere Sorgen, gemeine Bärte (unbestätigte Berichte sprachen von bis zu 13 m/s), unbekanntes Terrain, Gleitschirmflieger die mich überholten und die immer größer werdende Befürchtung es nicht bis ins Ziel zu schaffen.



Endlich und vor allem tief am Fuße des Goldecks angekommen, kam von irgendwo noch ein schwaches Bärtchen daher und plötzlich zeigte mein Endanflugrechner „Es könnte sich ev. mit 100 Meter über den letzten Wegpunkt ausgehen“. No Risk no fun, hin und tatsächlich der Plastiktrottl hatte Recht. Noch irgendwo einen Bart ausgegraben und plötzlich sprach der Plastikheini zu mir „Oida das geht sich mit 600m über Grund bis zum Landeplatz aus“. Und zum Schluss war es dann doch noch a bissl mehr…. Juhu! 140 KM in 6 Stunden und 30 Minuten und im Ziel, von mir aus hätte es die nächsten 3 Tage durch Regnen können. Das dem leider nicht so war könnt Ihr den nächsten Zeilen entnehmen.

Nach etwas Apresflying ging es noch kurz ans Debriefing (hat noch immer nix mit der Post zu tun). Um uns zu zeigen was für Wappla wir sind durften wir uns auf einer großen Leinwand ansehen wie die Spitzenleute im Vergleich zu uns unterwegs waren. Trotz allem haben es immerhin 9 NC Piloten bis ins Ziel geschafft. Wir waren alle mächtig stolz!


Tag 2, 29.04.2007


Hochmotiviert und vor allem besser vorbereitet wollte da olte Scheerli den Tag in Angriff nehmen. Bis zum WP 3 hot a schon olles auswendig aufsogn kennan! BRAV! Und dank dem Pappa Ratzinger im adequaten Outfit, sprich olmtaugliches Schuhwerk!

Auffahrt zum Start um etwa die gleiche Zeit wie am Vortag und dann das Briefing.





Diesmal waren es nur läppische 97 Kilometres… Eh schon wurscht!


Lernfähig wie wir nun mal sind hatten wir uns diesmal einen Startplatz in der UP-Ecke gesichert, von dem schiachn Omega mal abgesehen. Welchen wir das nächste Mal, sofern ein Feuerzeug vorhanden in die ewigen Jagdgründe befördern werden. Auch wenn eine PWC Pilotin wie Mrs. Stichlmaier dranhängt, da machen wir keinen Unterschied! (Nur mal so als Warnung)

Nachdem unsere Konstrukteure Airborne waren, schmiss ich mich auch raus… Übrigens den olten Bernart (Bonzer) hab ich mit meinem XXXXXS Trango elegant innen ausgekurbelt J. Hot trotzdem nix gnutzt, beim Trimmspeed müssen es dann doch rein Objektiv (wie auch unparteiische Zeugen bestätigt haben) an die 30 km/h Unterschied sein wenn man sich die Ergebnisliste anschaut.





Kurz an unseren "Hühnern" vorbei aufgekurbelt und gewunken, dann der Schock! A blauer Trango hängt schwer angeschlagen in den Seilen.




Jetzt im nachhinein können wir es ja sagen. Wir haben uns die Nacht um die Ohren geschlagen und eine neue ausgeklügelte Taktik ausgearbeitet und konsequent in die Tat umgesetzt. ABLENKUNG ist alles! Einer musste sich Opfern und leider hat Scheerli beim Münze werfen nach dem 10 Bier den kürzeren gezogen und hat seinen Schirm wie besprochen in die Seile gehängt. Alles nur, damit sich wenigstens einer von uns weiter vorne Platzieren konnte. (Danke an Heli und Armin fürs Begutachten der beleidigten Leinen!) Die Bergung dauerte dann fast gleich lange wie der Wettkampftask. An dieser Stelle noch ein herzliches Dankeschön an den Wirten vom Fichtenheim, Harry Buntz, Purksi, Bruno und dem hilfsbereiten Unbekannten Kollegen für die Hilfe bei der Schirmbergung!




Die Bergung:



Trotz aller Bemühungen ging unsere Taktik leider nicht wie geplant auf, was solls?! Wir lassen uns sicher wieder was Einfallen….

Alles in allem war es wieder ein einfacher Task, die Einen haben den Lift genommen die Anderen 8 Meter Schweinebärte. Im Ziel waren wir letztendlich fast alle.

Tag 3, 30.04.2007

Endlich Regen! Nach längerem Warten die erlösende SMS vom Meetdirector Harry Buntz

To all Pilots, No Task today!




Hier die vorläufige Ergebnisliste nach 2 Task’s:



Tag 4, 01.5.2007

Nachdem das Wetter in aller Früh nicht gerade berühmt aussah ließen wir uns mit dem Frühstück und der Anreise zum Fliegercamp etwas mehr Zeit als sonst.




Um 11:00 dann die Nachricht: "Wir fahren auf den Berg!" Vom Berg war zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel zu sehen aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.


Nach ca. einer Stunde Warten in der Waschküche machte es dann doch noch auf und es wurde ein Task über 53 KM in Auftrag gegeben. Schwierige Bedingungen: Die niedrige Basis und die immer größer werdende Abschattung versammelte den Großteil der Piloten auf den wenigen noch verbliebenen "Sonnenpunkten" A ziemliches Gedränge zeiweise.


Die anfängliche Freude mit im Spitzenpulk unterwegs zu sein hatte sich nach einigen Fehlentscheidungen schnell wieder gelegt und das Spitzenpulk sich wie üblich verflüchtigt.
Um jeden Nullschieber bemüht ist mir dann leider ganz entgangen das das Rennen bereits gecancelt wurde. Die nächste Erkenntnis war dann das meine Strecke nur bis zum Zeitpunkt des Abbruchs gewertet wurde, eh logisch! Taktischer Fehler: Zusehr auf Sicherheit geflogen, wie üblich!






Herzlichst Euer Hansi H.! Na, bledsinn Eure Berichterstatter natürlich:



P.S.: Danke an unsere Hühner für Ihren Support und Hanti holtn und Olle mit denen wir jede Menge Spaß hatten!



Greifenburg Open 2007

4 Kommentare:

Hr. L. hat gesagt…

Top Can!

Danke für den sehr plastischen und frischen Bericht aus dem harten Leben unsere neuen Wettkampfküken.

Ich habe das Foto vom Hängegleitschirm schon auf der Petzenflieger Seite (http://tinyurl.com/387rsj) gesehen und hatte die schlimmsten Befürchtungen, die sich nun leider bewahrheitet haben. Nach wie vor steht das Angebot bezüglich einiger Startübungen für unseren Latschenking.

ich wünsche Euch weiterhin viel erfolg in der NC Klasse.

Liebe Grüße, Markus

Anonym hat gesagt…

Hallo Berichterstatter!

In der heutigen emanzipierten Zeit, finde ich es nicht angebracht, das man Frauen als "Hühner" bezeichnet! Habt ihr euch eigentlich schon mal in die Lage einer solchen aufopernden, mitleidenden, fürsorglichen stets gut gelaunten und als Mentalcoch dienenden Frauen versetzt?!
Wisst ihr eigentlich das Erfolgsrezept eines Mannes!!!?? Hinter jedem erfolgreichen Mann, steht eine erfolgreiche Frau!!! :-)
Bitte das nächste Mal etwas mehr Rücksicht auf das weibliche Geschlecht zu nehmen!!

Herzlichst

Eure Tante Hilde! :-)

Anonym hat gesagt…

Hallo Tante Hilde!

Leider oder Gott sei Dank ist das neue Emanzenzeitalter bisher spurlos an uns vorübergegangen! Wir werden uns aber auf Dein Posting hin bei Gelegenheit damit befassen, versprochen! Und es ist uns natürlich sehr wohl bewusst welche Opfer unsere Lebensabschnittspartnerinnen (Ich hoffe das war jetzt Politisch korrekt?!) bringen um uns zu unterstützen.

MfG

Einer der Berichterstatter!

Anonym hat gesagt…

Danke für den genialen Bericht!

Eines der "Wettkampfküken"