Mittwoch, 25. Juli 2007

Osttirol Open 2007 - Bericht

Grias euch,

Am Wochenende vom 31.06. bis 01.07. war es soweit,das Ost Tirol Open stand am Programm.

Am Vorabend wurde wieder einmal unerlaubt gedopt und bis spät in die Nacht dem Stubenblues des bekannten Herrn Willi R. in der Umgebung von Gamlitz (für Wiener, Mühlvietler, Vorarlberger und den Rest der unwissenden Österreicher – Südsteirischer Weinbaugebiet, mit dem wohl besten Weißwein den Österreich zu bieten hat) gelauscht, die logische Konsequenz aus dem ausgezeichneten Sauvignon Blanc waren 2 sehr kleine Augen in der Früh und ein nicht ganz klarer Kopf.

Aber wie es unter Kollegen so ist, erklärte sich Mädchen K. aber sofort bereit die Autofahrt zu übernehmen - meine anfänglichen Bedenken, erst gegen Mittag in Lienz zu sein, stellten sich jedoch als absolut unbegründet heraus.
Das Wetter sah wieder einmal sehr bescheiden aus, bei der Abfahrt im heimatlichen Wolfsberg regnete es sogar. Nach einer für den Beifahrer sehr angenehmen und kurzen Autofahrt – lag möglicherweise daran, dass die Augen 10 Sekunden nach der Abfahrt zufielen und erst in Lienz wieder aufgingen – hatte sich das Wetter aber gebessert und es sah schon recht freundlich und vor allen fliegbar aus.

So wie immer waren wir 2 Stunden zu früh vor Ort - wir waren fast die einzigen am Landeplatz – trotzdem wurden wir von Richi und seiner Freundin begrüßt und mit einer eher durchsichtigen Art Cafe versorgt. Nach unserer Überpunktlichkeit zu urteilen müssten wir eigentlich aus Norddeutschland und nicht aus dem Lovanttol kommen.



So beschlossen wir ein kurzer Abstecher auf einen echten Cafe in die Innenstadt von Lienz zu riskieren, wo wir dann zu der Erkenntnis kamen, dass Man(n) nicht nur auf der Mariahilferstraße in Wien seine Hunde spazieren trägt, sondern auch im geheiligten Land Tirol, man lernt halt wirklich nie aus.

Zurüch am Landeplatz wurden dann erst einmal die Wegkunte, a liabes T-Shirt etc.ausgefasst und langsam trudelten die sichtlich hochmotivierten Mitbewerber ein.
Auch die Mühlviertler Sängerknaben waren wieder in voller Stärke vor Ort, dass ihr Fiat bei der Überladung noch nie seinen Geist aufgegeben hat, könnte man auch als eines der ungelösten Rätsel dieser Welt betrachten.




Und siehe da schon wieder wurde von einem von uns die Wirtschaft belebt und keine Kosten und Mühen gescheut um noch schneller unterwegs zu sein. Herr Drusi hat sich halt endlich auch einmal ein „echtes“ Gurtzeug zugelegt, wie man an der Ergebnisliste leicht erkenne kann hat´s anscheinend was gebracht.



Irgendwann zwischen 11:00 und 12:00 machte sich der ganze Tross endlich auf den Weg zum Startplatz Zettersfeld bzw. zum dortigen Gasthaus um auf das Taskbriefing zu warten.
Da Herr mit dem Meer hat schon wieder voll auf die psychologische Kriegsführung gesetzt und uns bei jeder 2ten Liftstütze daran erinnert, wer seiner Meinung nach, der Chef auf diesem Hügel und dem damit verbundenen Luftraum ist.



Task 1:
Das Wetter war Aufgrund der häufigen Niederschlage in den letzten Tagen sehr Feucht, deswegen wurde das Brifing erst sehr spät angesetzt, da die Luft noch immer wieder weit unter dem Startplatz kondensierte.



Es wurde allgemein gewartet, Fliegerlatein erzählt und einige nahmen auch noch eine Stärkung zu sich. Anscheinend kochte das Gasthaus in riesengroßen Kesseln einen Zaubertrank aus, in den der Lex wohl am Weg zum WC gefallen sein muss, denn er war an diesem Wochenende wieder einmal nicht zu schlagen, sozusagen eine Klasse für sich und gewann sogar die Serienklassewertung des Bewerbes.



Ein ganz anderes Doping nahmen natürlich die Sängerknaben zu sich, ohne das sie nach Augenzeugenberichten, nicht fliegen können. Kurze Zeit später tauchte dann die Frage auf was sie wohl aus ihren Camelpacks im Flug zu sich nehmen?



Um uns die Wartezeit zu verkürzen, wurde kurzerhand Herr Ameseder engagiert um im laminaren Aufwind die Hangkante zu polieren und um uns zu zeigen dass es vermutlich doch schon fliegbar ist.



Ein vermeidlich deutscher Fliegerkollege belehrte uns dann noch ganz genau wie das Auflegen und Leinensortieren nach dem DHV Lehrbuch auszuschauen hat. Ganz besonders seine Technik die Windrichtung „10 -15 km/h kerzengrod von vurn“ zu bestimmen sorgte dann doch für Aufsehen – er warf mit soviel Gras um sich, dass wir befürchteten der Grundstückseigentümer könnte Ihn aufgrund des verursachten Flurschadens verklagen und die anwesenden Kühe müssten auf eine andere Halt getrieben werden, um wieder an etwas essbares zu kommen.

Endlich war es dann so weit – Briefing.

Es wurde eine Aufgabe über 39 km mit den Wendepunkten Startplatz Zettersfeld - Prienitz – Faschingalmlift Talstation – Prienitz – Kirche Tristach – Faschingalmlift Talstation – Kirche Iselsberg – Landeplatz ausgeschrieben. Keine große Aufgabe, aber aufgrund der tiefen Basis stellte sie sich in späterer Folge jedoch schon als relativ knifflig heraus.



Nach dem offiziellen Briefing bekamen wir NC Klasse Piloten noch eine kurze Einweisung von Richi Edlinger der als Einheimischer natürlich schon den einen oder anderen Kilometer in diesem Gebiet geflogen ist, sich dementsprechend auskennt und uns einige Tipps mit auf den Weg gab.

Wir beide, der Herr Miran und ich zogen es wieder einmal vor eher spät zu starten, dass sich als wenig hilfreich im Kampf um Kilometer und Zeit herausstellte. Wie immer sind unsere NC Kollegen früher in der Luft gewesen und konnten schon unter der doch recht tiefen Basis Höhe machen.

Der Herr Miran angelte sich aber trotzdem gekonnt und zielstrebig wie immer den erstbesten Bart um aufzuschließen. Selbst dümpelte man eine kleine Ewigkeit im Startbart herum, bis endlich die ersten wirklichen Höhenmeter gemacht werden konnten waren sämtliche Gegner – so wie immer – über alle Berge. Nichtsdestotrotz sofort ins Halbgas gestiegen und nach zum ersten Wegpunkt Prienitz koste es was es wolle.

Unterwegs schloss ich dann zu einem nicht unbekannten Boom Sport auf, der wohl einen längeren Boxenstopp gemacht haben dürfte um die Lage neu zu sondieren. Die letzen Meter zur Wende waren eher Orsch den das Vario gab ausnahmslos sehr tiefe Tone von sich.

Tief zurück Richtung Startbart und nach einigen Kilometern grub man sogar einen 0,5 m/h Bart aus, in dem sich sofort ein Paar Piloten aus dem Spitzenpulk die von der 2 ten Wendende schon wieder retour flogen einfanden. Verdammt viel Tuch auf engstem Raum in der Luft, ohne dass jemand es wirklich schaffte Höhe zu machen.

Nachdem sich 2 Kollegen beim Kurbeln ineinander verfingen und mit dem Retter zu Boden gingen, Gott sei Dank, oder wem ah immer, ist keinem was Ernstes passiert, beschloss ich sehr, sehr tief zur 2 ten Wende weiterzufliegen.

Bei der Wende Faschingalmlift Talstation angekommen, sah ich das erste mal seit langem wieder meinen Lovanttoller Kollegen mit seinem sehr kleinen Trango wieder. (Anm. d. Redaktion: Der gleitet deshalb ah net so guat wie der Spezialtandem vom Hr. Scheer)

Nachdem dort keine Aussicht auf einen Bart war, flogen wir im Konvoi weiter, zurück in Richtung Wendepunkt Prienitz. Irgendwie konnte aber keiner von uns in der großen Abschattung so recht einen Bart ausgraben. Als es dann doch endlich wieder einmal pip pip pip machte wurde sofort eingedreht und wieder flogen sämtliche Anrainer wie die Wölfe zum gleichen Bart.

Die Freude über den ersten brauchbaren Aufwind seit langem wehrte aber nicht lange, denn irgendwie wurden die Regentropfen auf der Brille immer mehr. Zu meiner Verwunderung zog der tepperte Bart bei zunehmenden Regen immer mehr an, wobei mein Langzeitgedächtnis mir die alte Swinggeschichte wieder zum Besten gab – Schei… was tun?? Die gute alte Sonne gab uns die Antwort, denn sie meldete sich mit Pauken und Trompeten zurück.

Der ersehnte Rettungsanker - nichts wie zur nächsten sonnenbestrahlten Rippe, muss es uns in unsere Lovanttolermostschädel zugleich eingefahren sein…Mädchen Miran 200 m vor mir. Denkste…keiner von uns beiden hat noch mehr als 200 Höhenmeter machen können und die Kollegen die mit uns vorher im Regen gekurbelt haben, dort weiter warteten und nicht weitergeflogen sind, zogen kurze Zeit später über unsere Köpfe hinweg weiter in Richtung Boje. Uns blieb leider nur noch der Weg zum Landeplatz übrig und ehrlich gesagt war ich froh überhaupt noch über die kleine unscheinbare Stromleitung gekommen zu sein.

Na ja nicht das Gelbe vom Ei…1. Lex, 2. Stefan, 3. Drusi, 11. Da Herr mit dem Meer, 12. Liftseilscheerli, 14. Mädchen…wurscht hob i mir gedocht und vor ollem nix onmerken lossn, war net dei letzter Task und überhaupt schmeckt des Stiegl do guat.

Dafür konnten wir uns, beziehungsweise eher mein Kollege sich, über die Anwesenheit seines Fliegerhuhnes freuen…zu späterer Stunde haben wir uns gefragt ob das(s) (Huhn) wirklich Glück gebracht hat. (Anm d. Red. Ich habe mit diesem Text nix zu tun, des woar da Scheerli). Bei einer Pizza in der einzigen? Pizzeria in Lienz wurde rekapituliert, was alles falsch gelaufen ist, dass hier niederzuschreiben würde einer Doktorarbeit gleich kommen.

Nach dem üblichen Debriefing mit den Herren Eichholzer und Brandlehner, leider kommen die überlebenswichtigen Tipps der Spitzenleute immer erst am Abend nach einem Task, haben mich die Sängerknaben mit dem üblichen „host drei Göld“ wieder zum Glücksspiel verführt. Aber diesmal hat ihnen der Lovanttoler dann doch gezeigt wo der Bartl den Most holt, nämlich im Lovanttol.


Am nächsten Morgen wurde erst einmal in guter NC Gesellschaft das Frühstück eingenommen. Wobei man sagen muss, dass die Art und Weise wie der „Frühstücksschinken“ serviert wurde doch recht westindisch war – nicht weniger als sechs verschiedene Sorten Wurst wurden kredenzt, jedoch von jeder Sorte nur ein einziges Blättchen.

Task 2:

Das Flugwetter am heutigen Tag sah schon wesentlich besser aus als am ersten Tag, aber trotzdem wurde erst wieder einmal an der Bergstation Station gemacht und auf das Taskbriefing gewartet.



Für die Unterhaltung der anwesenden Piloten wurden wiederrum keine Kosten und Mühen gescheut und wieder zwei Pausenclowns organisiert. Petra stellte ohne zu Zögern ihren, in bezug auf die Farbkombi, äußerst gelungenen Envy zur Verfügung, der dann erst einmal von Heli ausgiebig auf seine Bodenhandlingeigenschaften getestet wurde. Später wurde gemunkelt, dass er so überzeugt von dem Gerät ist, dass von Heli in Erwägung gezogen wird von den Schweizer Ohren zu den tschechischen Fetzen zu wechseln.





Auch Gerald spielte wieder ein bisschen mit dem Wind, eigentlich zu lange denn nach 20 min. soaren flog er anscheinend zu weit weg von sicheren Hangaufwindband am Hang und musste bei der Mittelstation zwischenlanden. Von den Beobachtern wurde jetzt gewettet ob er sich X-Alps like den Hang wieder „heraufbewegen“ würde oder nicht sozusagen als kleine Trainingseinheit, aber der Sessellift schien dann doch verlockender zu sein, vor allem wenn man ihn komplett in Montur benutzen kann.





Kurz darauf erfolgte auch schon das Taskbriefing für die heutige Tagesaufgabe. Es wurde eine Aufgabe über 51 km mit folgenden Wendepunkten ausgeschrieben:
Start Zettersfeld – Kirche Vergein – Sternalm – Rauchkofel Sender – Faschingalmlift Talstation – Golfhotel Lavant – Landeplatz



Plötzlich fing es an hektisch zu werden, wie in einem Bienenstock. Jeder schnappte sich seinen Schirm und versuchte einen guten Startplatz zu ergattern.


Der Andrang der Zuschauer war wie immer enorm und die Security musste öfters als einmal eingreifen um die Fanmassen in Zaum zu halten!

„The window is open“ – und sofort starteten die ersten Piloten.
Mädchen K. und meine Wenigkeit beobachteten erst einmal die ersten 10-15 gestarteten Piloten und wieder sah es nicht besonders berühmt mit dem Startbart aus. Trotzdem entschlossen wir uns recht früh den Task in Angriff zu nehmen.



Schon bald stellte sich heraus, dass sich das Feld in zwei Gruppen spaltet – die einen probierten am Startbart Basis zu machen, um dann schnurstracks in Richtung Stemalm zu fliegen, während die anderen wie am Vortag es vorzogen Richtung Prienitz zu fliegen um von dort die Talquerung in Angriff zu nehmen.

Ich entschied mich für die Variante über der Bergstation Höhe zu machen und dann direkt zu queren, welche sich als die wahrscheinlich einfachere herausstellen sollte. Mädchen K düste, düste, düste im Sauseschritt mit den andere in Richtung Prienitz mit. Ra Stefan und ich flogen dann gemeinsam die Talquerung und probierten am Eingang des Pustertales, auf der Stemalm gemeinsam mit Gerald und Richard wieder Höhe zu machen. Dort fanden wir uns in bester Gesellschaft wieder denn auch der Herr mit dem Meer versuchte hier verzweifelt Höhe zu machen.

Nach einer halben Stunde unerbittlichen Kampfes fanden wir uns endlich an der Basis wieder, suchten unsere Beschleuniger heraus und flogen Richtung ersten Wendepunkt. Die Strecke zum ersten Wendepunkt stellte sich als einfach heraus so dass wir ohne große Probleme wieder zurück zu unserem zweiten Wendepunkt, die Stemalm, fliegen konnten.

Dort trafen wir dann auch auf Thomas einen anderen NC-Kollegen mit dem wir dann zur Querung zum Rauchkofel Sender ansetzten. Da der Wind dort anscheinend aus drei Richtungen kam, war es besonders angenehm neben den aufgeheizten Felswänden aufzukurbeln. Da ich wie immer die Hosen gestrichen voll hatte, „verschiss“ ich dort wichtige Zeit, die mir am Ende fehlte. Thomas und ich flogen als Schlusslichter mit einer recht ordentlichen Höhe von der vorletzten Wende ab, die den anderen reichte um über die letzte Wende ins Ziel zu fliegen. Da sich allerdings schon ein beträchtlicher Talwind eingestellt hatte, konnten wir am Faschingalmlift Talstation keine vernünftige Höhe mehr machen und so kamen wir kurz vor dem Goal zu stehen.
So wie immer: 1. Lex, 2. Drusi, 3. Stefan, 4. Helmut, 5. Thomas, 6. Bruno-auf seine oltn Tog 7. Hosenscheißer, 15. Mädchen Miran, 17. Da Herr mit dem Meer.

Na jo de Lovanttola hoben scho wieda amol zumindest beim fliagn die Nosn net gonz fuan dabei kopt, aber die Schmitten kommt bestimmt.

Eure LGKP

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Servus die Herrn Kollegen!

Diesemal habt Ihr Euch ja hart Zeit gelassen die turbulenten zwei Tage in Lienz in Prosa zu verfassen.

Ich hatte schon gezweifelt ob Ihr jetzt fast am Ende der Saison dieses Highlight womöglich einstellt.

Aber nein! Es ist und bleibt ein Fixpunkt - der Bericht danach! Wie immer einfach nur geil!

Freu mich schon Euch auf der Schmitten wiederzusehen!

Greetz - Helmut

Anonym hat gesagt…

Jede Warterei auf die edlen Wortspenden zahlt sich aus, wenn solche "Reviews" von Events dabei rauskommen. Wieder mal ein SPITZENSCHMANKERL!!!

Ein hoch auf Eure Flugverseuchten Hirne! ;-)))

*schön,netalleinzusein*,
Lex